Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Digitale Arbeitsplatzgestaltung“ haben Professorin Tanja Bipp, Professor Janiesch und weitere Autoren einen neuen Artikel in der Fachzeitschrift „HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik“ veröffentlicht. Unter dem Titel „Unterstützung der Selbstregulation für das Arbeiten in der digitalen Welt“ werden verschiedene Fragestellungen zum Digital Workplace erörtert.
Zunächst diskutieren die Autoren Chancen und Risiken der Digitalisierung im Hinblick auf die Belastung der Mitarbeitenden am Digital Workplace. Es folgt ein kurzer Einblick in den gegenwärtigen Stand der Technik bzgl. Unterstützung der Selbstregulation durch Software. Anschließend wird der Digital Workplace als mehrdimensionalen Raum beschreiben und darauf aufbauend ein Lösungskonzept, wie Mitarbeitende zukünftig durch Informations- und Kommunikationstechnologie ganzheitlich bei ihrer Arbeit am Digital Workplace unterstützt werden können, entworfen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Springer Verlags.
Der Artikel steht für Angehörige der Universität Würzburg kostenfrei zur Verfügung.
Zusammenfassung
Digitalisierung führt zu starken Veränderungen bei Wissens- und Dienstleistungsarbeitsplätzen und bietet insgesamt die Chance, durch zunehmende Vernetzung und Verfügbarkeit von Daten und Mitarbeitenden, Arbeiten mit immer größerer Genauigkeit und Geschwindigkeit ohne Ortswechsel am Digital Workplace durchzuführen. Die Digitalisierung kann aber auch durch eine Zunahme von physischen und psychischen Belastungen geprägt sein. Der Zugang zu Informationen und sozialen Medien kann überfordern, Ablenkungen und Arbeitsunterbrechungen können genauso wie steigende Lern- und Autonomie-Anforderungen Stress verursachen.
Der Digital Workplace wirkt diesem gegenwärtig nur wenig entgegen. Weder der physische noch der virtuelle Ort, d. h. das Büro bzw. der Desktop PC oder Laptop von Wissensarbeitenden, lässt sich an die Anforderungen verschiedener Arbeitsprozesse wie Routine, Inspiration, Kommunikation, Kreation und Analyse anpassen. Der jeweilige aktuelle mentale Zustand des Mitarbeitenden, d. h. das innere Selbst, wird gar nicht berücksichtigt.
Eine ganzheitliche Betrachtung des Digital Workplace kann aber dazu beitragen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Wissensarbeitenden zu erhalten und zu verbessern. Daher schlagen wir eine Systemarchitektur vor, die eine (semi-)automatische Anpassung des physischen und virtuellen Ortes an die jeweiligen Anforderungen der verschiedenen Arbeitsprozesse und den aktuellen inneren Zustand der Wissensarbeitenden vornehmen kann und diese aktiv dabei unterstützt, die eigene Selbstregulationsfähigkeit in der digitalen Arbeitswelt zu fördern und zu verbessern.